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Mit dem zweiten von insgesamt drei Banden zu den altagyptischen Totenliturgien rucken nun die Grabinschriften aus der Zeit des Neuen Reiches (um 1550-1100v.Chr.) in das Zentrum der Untersuchungen, die insgesamt einen Zeitraum vom Mittleren Reich (Band I) bis zum Ende der altagyptischen Geschichte (Band III, in Vorbereitung) umfassen. Im Unterschied zu den alteren Texten, deren rituellen Kontext die nachtlichen Stundenwachen in der Balsamierungshalle bildeten, werden die im nun vorliegenden Band vorgestellten Verklarungstexte vom Opferkult im Grab gerahmt und bestimmt. Das Spektrum erstreckt sich dabei von kurzen Einzelspruchen uber ausfuhrliche Spruchsequenzen bis hin zu der Gattung der 'Harfnerlieder verklarender Form'. Ein weiteres Kapitel gilt den Totenwunschen der Amarnazeit, aus denen hervorgeht, dass es bei dieser monotheistischen Episode nicht nur um ein neues Gottesbild, sondern auch um eine vollkommen neue Vorstellung vom Leben nach dem Tode - im Sinne einer radikalen Verdiesseitigung des Jenseits - ging. Viele dieser neuen Motive kennzeichnen aber die Totenreligion des Neuen Reichs insgesamt, die in den hier vorgelegten Texten erstmals als ein religionsgeschichtliches Phanomen ganz eigener Pragung greifbar wird.