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Negationen pragen Prozesse des Wissenswandels nicht nur, indem sie zu einem Aussortieren beitragen, Entwicklungen abbrechen und Platz fur Neues schaffen, sondern auch durch ihnen innewohnende epistemische Potentiale. Der von Sirin Dadas und Christian Vogel herausgegebene Band widmet sich in 17 Beitragen diesen Dynamiken der Negation, die sich als konstitutiv fur das vermittelte Wissen erweisen bzw. die Vermittlung von Wissen mitgestalten. Die Untersuchungen rucken die vielfaltigen Impulse der Negation fur wissensgeschichtliche Forschungen in den Blick. Es geht weniger um ein Scheitern von Transferprozessen oder um die Absenz von Wissen als um wissensgenerierende Dimensionen der Negation. Das Erkenntnisinteresse der Beitrage, die einen Untersuchungszeitraum von mehr als 2000 Jahren umfassen, richtet sich auf Wissensformen, die sich der Definition entziehen, sich nicht diskursivieren lassen oder Grenzen des Wissbaren anzeigen. Dabei wird den epistemischen Geltungsanspruchen und spezifischen Darstellungsweisen eines solchen (Nicht)Wissens' nachgegangen. Zugleich stehen jene Negationen im Fokus, die als Ausschluss, Auflosung, Schweigen oder Zerstorung zur Wissensvermittlung dazugehoren und sich derart als Auspragungen eines negativen Transfers' beschreiben lassen.