menu-bar All the categories

453,00 kr

Stadte waren und sind Orte der Begegnung mit Fremden. Wer oder was als 'fremd' angesehen wird, ist immer abhangig von der Definition des Eigenen. Die Konstruktion von Fremdheit dient damit auch der Sinnstiftung mit Blick auf die eigene Identitat. Stadtische Selbstzeugnisse und Chroniken des Spatmittelalters und der Fruhen Neuzeit reflektieren diese Zusammenhange in unterschiedlicher Weise. Gelegentlich erscheinen die Autoren als neugierig und offen, um sich das Fremde anzueignen, vielfach zeigen sie sich aber auch vorurteilsbehaftet und ablehnend, um die Abgrenzung zur Bildung und Scharfung der eigenen, der familiaren oder einer gemeindlich-kollektiven Identitat zu nutzen. In dieser Perspektive widmet sich der Band Texten aus Norddeutschland, Franken, Oberdeutschland, Italien und England sowie nicht zuletzt dem Werk des Kolner Ratsherrn und Chronisten Hermann Weinsberg (1518-1597), das als das umfangreichste stadtische Selbstzeugnis des 16. Jahrhunderts gilt