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Im 19. Jahrhundert gelang es vielen mitteleuropaischen Monarchien, mit Anpassungsstrategien und Modernisierungsleistungen ihr Fortbestehen uber den sozialen und politischen Wandel auf dem Weg zur burgerlichen Gesellschaft zu sichern. Diese Studie fragte nach den Instrumenten, mit denen die monarchische Kultur ihren Untertanen neue Identifikationspotenziale zur Stabilisierung ihrer Herrschaft anbot. Mit dem Kronungs- und Ordensfest wird am preuaischen Beispiel gezeigt, dass die Hohenzollern-Monarchie schon seit Beginn des 19. Jahrhunderts eine neue kulturelle Praktik etablierte, um breitere Bevolkerungsschichten verstarkt in das monarchische System einzubeziehen, kollektive Emotionen fur die Monarchie zu nutzen und diese durch feierliche Vergemeinschaftung zu regulieren. Durch die uberstandische Verleihung von Orden und Ehrenzeichen sowie die okkasionelle Offnung des Hofzeremoniells fur Unterstutzer der Krone und des Staates weit jenseits des traditionellen Hofrangreglements vereinigte das Kronungs- und Ordensfest gleich zwei Strategien in sich, mit denen in neuem Umfang eine affirmative Beziehung zwischen Krone und Untertanen evoziert werden sollte.