Hammer-Tugendhat, Daniela Das Sichtbare Und Das Unsichtbare: Zur Hollandischen Malerei Des 17. Jahrhunderts (3412204463)
Kunst kann Unsichtbares und Unbewusstes sichtbar machen, etwa durch das Motiv des Spiegels. Umgekehrt aber verfugt sie auch uber die Moglichkeit, Objekte und Menschen unsichtbar zu machen, sie aus dem Bild und damit aus unserem Bewusstsein verschwinden zu lassen. Noch immer gilt die hollandische Malerei des 17. Jahrhunderts als Paradigma einer Kunst, deren Ziel eine moglichst getreue Abbildung naturlicher und gesellschaftlicher Wirklichkeit sowie die Beschreibung optischer Phanomene ist. Dass auch diese Kunst sich der beiden gegensatzlichen Visualisierungsstrategien bediente, veranschaulicht Daniela Hammer- Tugendhat in ihrem Buch. In genauen Analysen exemplarischer Werke von Rembrandt, Metsu, Vermeer und Hoogstraten, verbunden mit methodischen Reflexionen zu aktuellen kunst- und kulturwissenschaftlichen Debatten, zur Reprasentation von Geschlechterdifferenz, der Text-Bild-Diskussion und des gegenwartigen Affektdiskurses, wird deutlich, dass die Werke ihr Verhaltnis zur sichtbaren Wirklichkeit reflektieren und dass sie eigene Bedeutungen produzieren.