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Die Bewerbung der Franckeschen Stiftungen um die Aufnahme in die UNESCO-Welterbeliste hat zu einer systematischen und sehr intensiven wissenschaftlichen Beschaftigung mit ihrer vollstandig erhaltenen Sozial- und Bildungsarchitektur des 18. Jahrhunderts gefuhrt. Der Ausstellungskatalog bundelt die neuen Erkenntnisse insbesondere zur Baugeschichte der Stiftungen und den ideen- und kulturgeschichtlichen Bedingungsfeldern. Erstmals sind auch die fachlichen Gutachten, die eine wesentliche Grundlage fur den Bewerbungsantrag der Stiftungen liefern, vollstandig abgedruckt. Sie behandeln neben den baugeschichtlichen Gesichtspunkten alle weiteren herausragenden Belange der Stiftungsgeschichte und bieten dadurch wichtige Impulse fur weiterfuhrende Forschungsprojekte. Die Arbeiten legen nahe, dass es sich beim 'Waisenhaus' in Halle wie auch der gesamten Anlage der Franckeschen Stiftungen um eine im Barock wohl tatsachlich singulare Architektur handelt. Hier wurde eine neue Formensprache offentlich-reprasentativen Bauens entwickelt, um fundamentale gesellschaftliche Aufgaben - Sozialfursorge, Erziehung, Bildung, Frommigkeit - in einen raumlichen Gesamtzusammenhang zu stellen und durch diesen zu pragen. Zudem kamen dabei neue und auch aufwendige bautechnologische sowie gestalterische Methoden und Ansatze zur Anwendung. Somit offnet der Ausstellungskatalog den Blick auf Sozialfursorgebauten im 17. und 18. Jahrhundert und versucht so, dieses bislang wenig beachtete Arbeitsfeld im Schatten der Barockforschung und der Gesellschaftsgeschichte der Fruhen Neuzeit starker in den Fokus zu setzen und Anknupfungspunkte fur eine vergleichende internationale Forschung zur Fursorge- und Bildungsarchitektur in der Vormoderne zu liefern. Der Katalog erscheint zweisprachig deutsch und englisch.