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Das altorientalische Reich Urartu mit seinem Zentrum im heutigen Ostanatolien war in seiner Blutezeit (9. bis 7. Jahrhundert v. Chr.) ein ernst zu nehmender Rivale Assyriens. Das Bild, das die zeitgenossischen assyrischen Quellen vom Nachbarn Urartu zeichnen, ist aufgrund der in erster Linie kriegerischen Kontakte zwischen den Reichen zum einen stark tendenzios gefarbt. Zum anderen baut es aber ebenso stark auf dem Selbstbild Assyriens auf und entspricht diesem auch weitgehend - demnach ist Urartu ein zentralisierter Staat, regiert von einem Konig, aufgeteilt in Provinzen, versehen mit einem differenzierten Beamtenapparat. Die Frage ist, wie weit dieses Bild den tatsachlichen Umstanden in Urartu nahekommt und wie in Urartu selbst das Konigtum gesehen wird. Schon der Name, den die Urartaer ihrem Land geben, ist ein anderer als der aus Assyrien stammende: Sie nennen es 'Biainili'. Die vorliegende Arbeit hat zum Ziel, das urartaische Konigtum, sein Selbstbild und die Selbstinszenierung seiner Konige so weit wie moglich aus urartaischen Quellen zu erschliessen und des Weiteren mogliche Ubernahmen aus anderen altorientalischen Kulturen auszumachen. Dabei geht es insgesamt weniger um die Rekonstruktion vorgeblich 'historischer Realitaten' als vielmehr um eine Annaherung an die ideologische Gedankenwelt des urartaischen Konigtums. Fokus und roter Faden der Untersuchung ist stets der Konig als Amtsperson.