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986,00 kr

Die Beitrage des Sammelbands diskutieren die These, dass sich im 17. Jahrhundert das Paradigma der Zartlichkeit ausbildet, das ein neues Verstandnis von Liebe, Familie und Geschlechterbeziehungen hervorbringt und das zugleich die Basis legt fur die Genese der empfindsamen Gefuhlskultur des 18. Jahrhunderts. Hierzu werden erstmals in einem systematischen und ubergreifenden Ansatz Forschungen zur Rolle der Zartlichkeit in unterschiedlichen sozialen Kontexten (etwa mit Blick auf die galante tendresse der hofischen Gesellschaft Frankreichs oder auf die Zartlichkeit des zivilen Klassizismus in Deutschland) und in den verschiedenen Auspragungen des Theaters (Tragodie, Komodie, Oper) zusammengefuhrt. Damit wird die Moglichkeit eroffnet, die bisherigen nationalen und disziplinaren Perspektiven neu zu reflektieren und einschlagige Autoren und Werke (so etwa Corneille, Moliere, Racine, Tirso de Molina, Voltaire, Lessing, Goldoni) in jenem interkulturellen Kontext zu verorten, in dem sich die dynamische Transformation von Zartlichkeit zu Empfindsamkeit vollzieht. Dies wird dadurch geleistet, dass sowohl die Konzeption des Theaters der Zartlichkeit um 1630 herausgearbeitet als auch dessen Transformationen und Modifikationen bis 1760 paradigmatisch behandelt werden.